
Die Überwachung des Zuckerspiegels im Körper ist für Menschen mit Diabetes oder solchen, die ihren Stoffwechsel im Auge behalten möchten, unerlässlich. Zwei gängige Methoden zur Überwachung sind die Blutzucker- und die Gewebezucker-Messung.
Was ist Blutzucker?
Blutzucker bezeichnet den Glukosespiegel im Blut und wird traditionell mit einem Fingerpieks und einem Blutzuckermessgerät gemessen. Diese Methode liefert eine Momentaufnahme des Blutzuckers, da die Messung punktuell erfolgt.
Vorteile der Blutzuckermessung:
- Präzise und direkte Messung der Glukose im Blut.
- Besonders geeignet für die akute Überwachung, z. B. vor Mahlzeiten, Insulingaben oder bei hypoglykämischen Symptomen.
- Häufig sehr kurze Reaktionszeit der Geräte.
Nachteile:
- Invasiv: Es erfordert einen Stich in die Haut.
- Messung ist nur bei Durchführung verfügbar, keine kontinuierlichen Daten.
Was ist Gewebezucker?
Gewebezucker bezieht sich auf den Glukosespiegel in der Interstitialflüssigkeit, einer Flüssigkeit, die die Zellen im Gewebe umgibt. Hierzu werden in der Regel sogenannte kontinuierliche Glukosemesssysteme (CGM, Continuous Glucose Monitoring) verwendet, die einen Sensor unter die Haut einführen.
Vorteile der Gewebezuckermessung:
- Kontinuierliche Überwachung: Liefert Glukosewerte rund um die Uhr, oft mit Trendanalysen.
- Nicht so häufig invasiv, da der Sensor meist für mehrere Tage getragen wird.
- Warnsysteme bei zu hohen oder niedrigen Werten können integriert sein.
Nachteile:
- Zeitliche Verzögerung: Der Glukosewert im Gewebe spiegelt den Blutzuckerwert mit ca. 5-15 Minuten Verzögerung wider.
- Höherer Kostenaufwand im Vergleich zur punktuellen Blutzuckermessung.
- Eventuell anfällig für technische Probleme oder Fehlermessungen.
Hauptunterschiede im Überblick
Merkmal | Blutzucker-Messung | Gewebezucker-Messung |
---|---|---|
Ort der Messung | Blut (Kapillarblut) | Interstitialflüssigkeit (Gewebe) |
Messart | Punktuell | Kontinuierlich |
Genauigkeit | Direkt und ohne Verzögerung | Verzögert (ca. 5-15 Minuten) |
Invasivität | Erfordert einen Stich | Sensor unter die Haut eingeführt |
Kosten | Relativ günstig | Höherer Kostenaufwand |
Warnsysteme | Nicht integriert | Integrierte Warnungen möglich |
Für wen eignet sich welche Methode?
- Blutzuckermessung: Ideal für Menschen, die nur gelegentlich ihre Werte überprüfen müssen und auf exakte Messungen angewiesen sind oder zur Kalibrierung oder Wertkontrolle des CGM-Systemsn
- Gewebezuckermessung: Besonders geeignet für Menschen mit Typ-1-Diabetes oder intensivem Managementbedarf von Insulin, da die kontinuierliche Überwachung eine bessere Kontrolle und Trendanalyse ermöglicht.
Zusammenfassend
Beide Messmethoden haben ihre spezifischen Einsatzmöglichkeiten. Die Wahl hängt von individuellen Bedürfnissen und Lebensstil. Während die Blutzuckermessung nach wie vor eine bewährte Methode ist, revolutioniert die Gewebezuckermessung die kontinuierliche Überwachung des Glukosespiegels und bietet neue Möglichkeiten der Diabeteskontrolle. In der Praxis kann auch eine Kombination beider Verfahren sinnvoll sein.