Wenn man mit Diabetes in ein Restaurant geht, fängt das Management bereits bei den Getränken an. Die meisten angebotenen Getränke beeinflussen den Blutzucker.
Wenn man nicht Wasser als Kaltgetränk trinken möchte, schaut man nach kohlehydratfreien Produkten aus dem Bereich Light- oder Zero. Die Nährwertdaten bei den größeren Marken sind im Regelfall bekannt. Allerdings hatte ich vor längerer Zeit bei einem Restaurant-Besuch, dass die Marke auf der Karte mir nicht bekannt war.
Entsprechend fragte ich das Service-Personal, ob sie mir eine geschlossene Flasche bringen könnten, da ich auf dieser die Zusammensetzung aus gesundheitlichen Gründen lesen möchte. Sie war verunsichert, ob das möglich sei und müsse erst nachfragen. Sie nahm von den weiteren Personen die Bestellung auf und verschwand.
Innerhalb kürzester Zeit kam eine andere Servicekraft mit einem Tablett und den befüllten Gläsern. Diese fragte mich, ob ich beim Zeitpunkt der Bestellung eventuell noch nicht da gewesen sei und ob ich etwas bestellen wolle. Auch dieser Fachkraft teilte ich meinen Wunsch mit. Sie war etwas verwundert und ging mit meinem Wunsch.
Als nächstes tauchte die Service-Leitung am Tisch auf, die sich auch so vorstellte und fragte, wer ein Problem mit ihrer Getränke-Auswahl hätte. Darauf meldete ich mich und wurde von ihr angesprochen, warum ich mir diese Flasche erst einmal anschauen möchte. Ich erklärte ihr die Situation um den Diabetes und dem für mich unbekannten Produktes. Sie nickte und lies mir von einer Servicekraft eine geschlosse Flasche mit Glas und Flaschenöffner bringen.
Während der Zeit hatten die weiteren Gäste natürlich bereits in der Speisekarte sich ein Essen ausgesucht. Aufgrund meiner Diskussionen war es mir noch nicht möglich, die komplette Karte zu überblicken, so dass ich für die Definition meines Essenswunsches noch nicht bereit war. Nun musste ich mich sehr beeilen, um ein für mich passendes Gericht oder eine Komponenten-Zusammenstellung zu finden. Dieses gelang mir zum Glück.
Nach dem Essen, was gut war, musste ich mich erleichtern. Von meinem Sitzplatz aus musste ich am Thekenbereich vorbei. Auf dem Rückweg traf ich dort die Service-Leitung. Ich eröffnete ihr, dass der Abend für mich sehr suboptimal verlaufen sei. Allein die Diskussion über das Getränk hätte mir ein einen grauen Schatten über den Abend gelegt und konnte trotzdem die Gespräche sowie das Essen nicht so geniessen, wie ich es erwartet hatte. Diese entschuldigte sich bei mir, dass es von allen beteiligten Kräften so selbstverständlich nicht gewollt gewesen wäre. Für sie wäre es eine ungewohnte Situation gewesen, mit der sie noch nie so konfrontiert worden wären. Das jemand auf einer Getränkeflasche die Inhaltsstoffe (davon gingen sie aus) erst lesen wolle und mir die Allergiehinweise in der Karte nicht reichen würden, machte Ihnen „Bauchschmerzen“.
Ich erläuterte ihr noch einmal die Situation, dass es Menschen gibt, die sich strickt an Werte halten müssen oder dafür die Angabe auf der Karte so leider nicht reichen würde. Die Service-Leitung war nun sehr verständnissvoll und versichte mir dieses in einem der nächsten Meetings mit den Mitarbeitern zu thematisieren, so dass dieses entsprechend auch in Zukunft als vollkomen okay von den Mitarbeitern angesehen werden würde.