
n den letzten Jahren sind Getränke und Lebensmittel mit dem Label „Zero“ immer populärer geworden. Viele Verbraucher greifen bewusst zu diesen Produkten, um ihren Zuckerkonsum zu reduzieren und gesündere Ernährungsgewohnheiten zu entwickeln.
Was bedeutet „Zero Sugar“ und „Zero Added Sugar“?
Auf den ersten Blick scheint „Zero Sugar“ eine einfache Bedeutung zu haben: kein Zucker. Doch ganz so simpel ist es nicht. Laut Lebensmittelvorschriften bedeutet „Zero Sugar“, dass ein Produkt weniger als 0,5 Gramm Zucker pro Portion enthält. Es kann dennoch andere Süßungsmittel enthalten, wie künstliche Süßstoffe oder Zuckeralkohole.
„Zero Added Sugar“ hingegen bedeutet, dass dem Produkt kein zusätzlicher Zucker hinzugefügt wurde, aber es kann dennoch natürliche Zucker aus Zutaten wie Früchten oder Milch enthalten. Das bedeutet, dass ein Getränk mit Fruchtsaft durchaus Zucker enthalten kann, auch wenn kein Kristallzucker zugesetzt wurde.
Sind diese Produkte wirklich gesünder?
Das hängt stark von den enthaltenen Süßungsmitteln und anderen Zutaten ab. Viele „Zero Sugar“-Produkte ersetzen Zucker durch künstliche Süßstoffe wie Aspartam, Sucralose oder Acesulfam-K. Diese Stoffe haben zwar keine oder kaum Kalorien, stehen jedoch immer wieder in der Diskussion hinsichtlich ihrer möglichen Auswirkungen auf den Stoffwechsel und die Darmgesundheit.
Vor- und Nachteile künstlicher Süßstoffe:
- Kalorienfrei – Ideal für Diäten und Gewichtsmanagement
- Kein Einfluss auf den Blutzucker – Gut für Diabetiker
- Mögliche Auswirkungen auf die Darmflora – Forschungen weisen darauf hin, dass Süßstoffe die Darmbakterien negativ beeinflussen könnten
- Veränderte Geschmackswahrnehmung – Wer regelmäßig Süßstoffe konsumiert, gewöhnt sich an extrem süße Geschmäcker und kann natürliche Süße weniger intensiv wahrnehmen
Zuckeralkohole wie Erythrit oder Xylit gelten als bessere Alternativen zu Zucker, können aber bei übermäßigem Konsum zu Verdauungsproblemen führen.
Hungergefühl und Insulinausschüttung – die versteckte Wirkung von „Zero Sugar“-Produkten
Viele Menschen greifen zu „Zero Sugar“-Produkten, um Kalorien zu sparen und Heißhungerattacken zu vermeiden. Doch die enthaltenen Süßstoffe können paradoxerweise genau das Gegenteil bewirken. Während herkömmlicher Zucker die Insulinausschüttung anregt und den Blutzuckerspiegel schnell steigen lässt, haben künstliche Süßstoffe oft eine unerwartete hormonelle Wirkung.
Studien zeigen, dass einige Süßstoffe wie Aspartam und Sucralose das Gehirn dazu bringen, eine Zuckeraufnahme zu erwarten, da der süße Geschmack eine natürliche Reaktion auslöst. Da jedoch keine tatsächliche Glukose geliefert wird, kann dies zu einem verstärkten Hungergefühl führen. Das kann dazu beitragen, dass Menschen später mehr essen als ursprünglich geplant.
Ein weiteres Problem ist die mögliche Beeinflussung der Darmflora, die eine entscheidende Rolle in der Regulation von Stoffwechselprozessen und Hunger spielt. Ein gestörtes Gleichgewicht der Darmbakterien kann die Signalwege beeinflussen, die für das Sättigungsgefühl verantwortlich sind.
Wenn du merkst, dass du nach dem Konsum von „Zero Sugar“-Produkten häufiger Heißhunger hast, könnte es daran liegen, dass dein Körper von den Süßstoffen verwirrt wird. Ein bewusster Umgang mit diesen Produkten und die Wahl von natürlichen Alternativen kann helfen, das Hungergefühl besser zu kontrollieren.
Beispiel: Almighurt Erdbeer
Um es etwas besser zu verdeutlichen, habe ich ein Beispiel aufgelistet, welches nicht nur beim Hersteller Ehrmann zu finden ist, sondern auch bei vielen anderen:
Werte auf 100 Gramm | Almighurt Erdbeere | Almighurt Erdbeere 30% weniger Zucker | Almighurt Erdbeere Zero Zuckerzusatz | High Protein Joghurt Erdbeere | Almighurt Erdbeere Laktosefrei |
Energie | 92 kcal | 80 kcal | 68 kcal | 57 kcal | 91 kcal |
Fett | 2,7g | 3,0 g | 3,1 g | 0,3 g | 2,9 g |
– davon gesättigigte Fettsäuren | 1,8 g | 2,0 g | 2,1 g | 0,2 g | 1,9 g |
Kohlenhydrate | 14 g | 10 g | 9,0 g | 6,0 g | 13 g |
– davon Zucker | 13 g | 9g | 5,7 g | 3,2 g | 12 g |
Eiweiß | 3,0 g | 3,3 g | 3,2 g | 10 g | 3,1 g |
Salz | 0,10 g | 0,10 g | 0,10 g | 0,10 g | 0,10 |
Mischung | Joghurt mild mit 19% Erdbeerzubereitung, 3,8% Fett im Milchanteil | Joghurt mild mit 15% Erdbeerzubereitung, 3,8% Fett im Milchanteil | Joghurt mild mit 12% Erdbeerzubereitung, Mit Süßungsmitteln. 3,8% Fett im Milchanteil | Laktosefreies Joghurterzeugnis mit 12% Erbeerzubereitung, 0,4 % Fett im Milchanteil. Mit Süßungsmitteln (Laktose 0,01g/100g) | Laktosefreier Joghurt mild mit 20% Erdbeerzubereitung, 3,8% Fett im Milchanteil (Laktose 0,01g/100g) |
Zusammenfassend
Jeder entscheidet selbstverständlich selber, welches Produkt er kaufen möchte. Die Verträglichkeit von Süßungsmitteln ist auch individuell zu bewerten. Der Effekt kann sich allerdings aufgrund von weiteren Produkten mit entsprechenden Zutaten verstärkt werden. Oft steht auf den entsprechenden Zutaten- oder Nährwertlisten der Hinweis „Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“. Auch Medikamente wie Metformin können die Darmflora angreifen und eine Vorschädigung erzeugen.