
Metformin gehört zu den bewährtesten Medikamenten zur Behandlung des Typ-2-Diabetes. Seine Effektivität und Sicherheit sind gut dokumentiert, doch viele fragen sich: Wie verändert sich die Wirkung mit steigender Dosis? Und wo liegt der Punkt, an dem „mehr“ nicht gleich „besser“ bedeutet?
Dosis-Wirkungs-Kurven: Was zeigt die klinische Forschung?
Je höher die Dosis, desto stärker die Wirkung – aber nur bis zu einem gewissen Punkt:
Tagesdosis (mg) | Reduktion Nüchternblutzucker (mmol/L) | Reduktion Umrechnung mg/dl | Senkung HbA1c (%) | Therapienotizen |
---|---|---|---|---|
500 | 1,0–1,2 | 18-22 | 0,5–0,8 | Geringe Nebenwirkungen |
1000 | 1,8–2,2 | 32-40 | 0,8–1,2 | Gute Verträglichkeit |
1500 | 2,5–3,0 | 45-54 | 1,0–1,5 | Annäherung an Maximalwirkung |
2000 | 3,5–4,0 | 63-72 | 1,5–2,0 | Plateau beginnt |
>2000 | bis 4,0 | bis 73 | bis 2,1 | Nur noch geringe Zusatzeffekte |
Ab etwa 1500–2000 mg täglich beginnt ein „therapeutisches Plateau“, bei dem die Wirkung sich kaum noch verbessert – die Nebenwirkungen können jedoch zunehmen.
Dosistitration in der Praxis
- Start: 500 mg zu einer Mahlzeit
- Wöchentliche Erhöhung um 500 mg, z. B. morgens & abends
- Ziel: 1500–2000 mg/Tag, abhängig von Wirkung und Verträglichkeit
- Retardformen möglich bei Magen-Darm-Beschwerden
Meine Geschichte
Ich bin bei der Diagnose direkt, wie immer erst einmal üblich, mit Metformin behandelt worden. Bei mir war aber zum Glück die Steigerung nicht wöchentlich um 500 mg, sondern in einem 4 Wochen Rhythmus. Dieses lag daran, dass ich bereits bei der zweiten HbA1c-Messung 6 Wochen nach der Diagnose bereits eine Senkung von 3% erreicht hatte.
Bei mir kam es bei der Einnahme des Medikamentes kaum zu Magen-Darm-Beschwerden. Da kennt man aus entsprechenden Erfahrungsberichten ganz anderes. Ich hatte dieses allerdings, als meine Krankenkasse den Hersteller wechselte, welche man als Kassenleistung erhält. Es war jetzt nicht, so dass es Pendelverkehr ins Bad gab, aber der Magen meldete sich einfach häufiger.
Zum Glück hatte ich 3 Wochen nach dem Wechsel einen Kontrolltermin bei meinem Arzt. Dieser empfahl mir einen anderen Hersteller, welcher allerdings mit 10 Euro pro Paket zuzahlungspflichtig ist. Ich testete diese Medikament mit der selben Dosis, aber anderen Trägerstoffen. Seit dem bin ich auf diesem geblieben.
Jeeder Körper ist anders und reagiert auch unterschiedlich auf Medikamente, Therapieformen und Situationen im Alltag. Manches muss man einfach austesten.