
Phobien sind weit verbreitet und betreffen Menschen weltweit. Viele haben von bekannten Ängsten wie Höhenangst (Akrophobie) oder Spinnenangst (Arachnophobie) gehört, aber es gibt auch weniger bekannte Phobien, die ebenso faszinierend sind. Zwei solcher Phobien sind Tetraphobie und Triskaidekaphobie, die die Angst vor den Zahlen vier bzw. dreizehn bezeichnen.
Tetraphobie: Die Angst vor der Zahl Vier
Tetraphobie ist besonders in Ostasien verbreitet. Die Angst vor der Zahl Vier rührt von der Ähnlichkeit des Wortes für „vier“ mit dem Wort für „Tod“ in vielen ostasiatischen Sprachen. Im Chinesischen beispielsweise klingen „四“ (sì, vier) und „死“ (sǐ, Tod) sehr ähnlich. Diese phonetische Ähnlichkeit hat kulturell tief verwurzelte Aberglauben und Praktiken hervorgebracht.
- Kultureller Einfluss: Viele Gebäude in Ländern wie China, Japan und Korea vermeiden die Verwendung der Zahl Vier. Ähnlich wie in westlichen Ländern die Zahl 13 in Hotelstockwerken ausgelassen wird, fehlt in Asien häufig der vierte Stock.
- Alltagsleben: In Asien versuchen Menschen oft, die Zahl Vier in Telefonnummern, Fahrzeugkennzeichen und anderen Alltagsdingen zu vermeiden. Einige gehen so weit, dass sie bei der Planung von Hochzeiten oder anderen wichtigen Ereignissen auf das Datum achten, um die Zahl Vier zu vermeiden.
Triskaidekaphobie: Die Angst vor der Zahl Dreizehn
Triskaidekaphobie ist die abergläubische Angst vor der Zahl Dreizehn. Diese Phobie ist vor allem in westlichen Kulturen verbreitet und hat eine lange Geschichte, die sich auf verschiedene Mythen und historische Ereignisse stützt.
- Religiöse und historische Wurzeln: Die Zahl Dreizehn gilt in vielen Kulturen als Unglückszahl. Eine der bekanntesten Geschichten ist das Letzte Abendmahl, bei dem Judas als der dreizehnte Gast gilt, der Jesus verriet. Auch in der nordischen Mythologie gibt es die Erzählung von Loki, dem dreizehnten Gott, der Unheil brachte.
- Moderne Beispiele: Triskaidekaphobie manifestiert sich in vielen modernen Kontexten. Gebäude in westlichen Ländern vermeiden oft den dreizehnten Stock, Fluggesellschaften überspringen die Sitzreihe 13, und Freitag, der 13., gilt als besonders unglückverheißend.
Psychologische Aspekte und Umgang
Die Ursachen solcher Phobien sind komplex und können durch kulturelle, soziale und persönliche Erfahrungen geprägt sein. Während einige Menschen diese Ängste im Alltag kaum bemerken, können sie für andere zu erheblichen Einschränkungen führen. Ein Bewusstsein und Verständnis dieser Phobien kann dazu beitragen, betroffenen Personen mit Sensibilität und Respekt zu begegnen.
Tetraphobie und Triskaidekaphobie mögen auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, doch sie bieten einen faszinierenden Einblick in die Art und Weise, wie Kultur, Geschichte und Psychologie unsere Wahrnehmung von Zahlen beeinflussen können. Indem wir diese Ängste besser verstehen, können wir nicht nur betroffenen Personen helfen, sondern auch einen tieferen Einblick in die menschliche Psyche und ihre vielfältigen Facetten gewinnen.
Warum der Artikel am 4.4. erscheint dürfte jedem, der bis hierhin gelesen hat, einleuchten. Im Jahr 2025 gibt es nur einen Freitag, den 13ten: 13. Juni 2025