
In einer zunehmend digitalisierten Bildungslandschaft ist die Kontrolle über Schülergeräte im Unterricht essenziell. Die Open-Source-Software Veyon (Virtual Eye On Networks) bietet Lehrkräften eine plattformübergreifende Lösung zur Überwachung, Steuerung und Präsentation in digitalen Lernumgebungen. Sie ist nicht nur kostenlos, sondern auch flexibel, sicher und datenschutzfreundlich – ideal für Schulen, Bildungseinrichtungen und Trainingszentren.
Was ist Veyon?
Veyon ist eine quelloffene Software zur Überwachung und Steuerung von Computern in Netzwerken. Sie wurde als Nachfolger des Projekts iTALC entwickelt und ist seit 2017 unter dem Namen Veyon verfügbar. Die Software ermöglicht es Lehrkräften, Schülerbildschirme zu beobachten, den eigenen Bildschirm zu übertragen, Geräte zu sperren oder sogar zentral ein- und auszuschalten.
Funktionen im Überblick
- Bildschirmüberwachung: Lehrkräfte sehen alle Schülerbildschirme in einer übersichtlichen Icon-Ansicht und können per Klick einzelne Geräte öffnen oder Screenshots erstellen.
- Bildschirmübertragung (Demo-Modus): Der eigene Bildschirm oder der eines Schülers kann live an alle anderen Geräte übertragen werden – wahlweise im Vollbild- oder Fenstermodus.
- Steuerung und Sperrung: Mit einem Klick lassen sich Eingabegeräte sperren, Bildschirme einfrieren oder Geräte blockieren – ideal zur Fokussierung auf den Unterricht.
- Fernsteuerung: Lehrkräfte können Schülergeräte fernsteuern, Programme starten oder schließen und sogar Geräte per Wake-on-LAN einschalten.
- LDAP/AD-Integration: Veyon lässt sich nahtlos in bestehende Verzeichnisdienste wie LDAP oder Active Directory integrieren. So bleiben Standort- und Geräteinformationen stets aktuell.
- Sicherheit durch RSA-Schlüssel: Die Authentifizierung erfolgt über ein RSA-Schlüsselpaar, das sicherstellt, dass nur autorisierte Lehrkräfte Zugriff auf Schülergeräte erhalten.
Installation und Einrichtung
Die Installation erfolgt getrennt für Lehrer- und Schülergeräte:
- Lehrgerät: Installation mit „Veyon Master“, Konfiguration über den Veyon Configurator.
- Schülergeräte: Installation ohne Master-Komponente, nur mit dem Veyon-Dienst.
Die Einrichtung umfasst:
- Erzeugung eines RSA-Schlüsselpaares
- Definition von Standorten und Geräten
- Auswahl eines VNC-Servers (z. B. UltraVNC)
- Konfiguration des Netzwerkobjektverzeichnisses
Plattformübergreifend und mehrsprachig
Veyon läuft unter Windows und Linux und unterstützt heterogene Umgebungen – ein Linux-Lehrgerät kann problemlos Windows-Schülergeräte steuern und umgekehrt. Die Software ist in zahlreichen Sprachen verfügbar, darunter Deutsch, Englisch, Französisch und viele weitere.
Lizenz und Community
Veyon steht unter der GNU General Public License (GPL) und wird aktiv von der Community weiterentwickelt. Die offizielle Website veyon.io bietet umfangreiche Dokumentation, Handbücher und Support.
Einsatzszenarien
- Schulen: Kontrolle über Schülergeräte im Unterricht, Bildschirmübertragung für Präsentationen.
- Trainingszentren: Fernsteuerung und Demonstration von Softwareabläufen.
- IT-Administration: Remote-Wartung und Monitoring in Netzwerken.
Zusammenfassend
Veyon ist ein Paradebeispiel für gelungene Open-Source-Software im Bildungsbereich. Sie bietet Lehrkräften die nötige Kontrolle, ohne Kompromisse bei Datenschutz oder Flexibilität einzugehen. Wer eine kostenlose, leistungsfähige und transparente Lösung für den digitalen Unterricht sucht, sollte Veyon unbedingt ausprobieren.