
Die Bahn ist längst mehr als nur ein Transportmittel – sie ist für viele Pendler, Geschäftsreisende und digitale Nomaden ein rollendes Büro geworden. Wer mit dem Laptop im Zug arbeitet, kann die Reisezeit sinnvoll nutzen, muss aber auch mit einigen Herausforderungen rechnen: instabile Internetverbindungen, begrenzte Stromversorgung und Datenschutzrisiken.
Akku voll laden – und auf die Wattzahl achten
Nicht jeder Zug bietet funktionierende Steckdosen – und selbst wenn, sind sie manchmal überlastet oder defekt. Ein vollständig geladener Akku ist daher essenziell, um stressfrei arbeiten zu können.
Die Steckdosen im ICE liefern theoretisch bis zu 3680 W (230 V, 16 A), aber in der Praxis kann die Leistung durch Sicherungen oder parallele Nutzung begrenzt sein. Leistungsstarke Notebooks mit Netzteilen über 90 W sollten nicht genutzt werden. Prüfe vorab die Wattzahl deines Netzteils und lade dein Gerät möglichst vollständig vor der Fahrt.
Mobiles Internet – unabhängig vom Zug-WLAN
Das WLAN-Angebot in Zügen – insbesondere im ICE – ist oft unzuverlässig oder langsam. Wer auf eine stabile Verbindung angewiesen ist, sollte einen mobilen Hotspot oder ausreichend Datenvolumen auf dem Smartphone bereithalten. So bleibst du unabhängig vom Bordnetz und kannst auch bei Funklöchern weiterarbeiten.
Offline arbeiten – für den Fall der Funkstille
Lade wichtige Dokumente, Präsentationen oder E-Mails vor der Abfahrt lokal auf dein Gerät. So bist du nicht auf eine Internetverbindung angewiesen und kannst auch bei Netzproblemen produktiv bleiben.
Cloud-Dienste wie OneDrive, Dropbox oder Google Drive bieten die Möglichkeit, Dateien für den Offline-Zugriff zu synchronisieren. So hast du alles griffbereit – auch ohne Netz.
Geräuschunterdrückende Kopfhörer – Konzentration trotz Trubel
Züge sind selten leise – sei es durch Gespräche, Durchsagen oder das Rattern der Schienen. Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung helfen dir, dich besser zu konzentrieren und störende Umgebungsgeräusche auszublenden.
Gleichzeitig kannst du damit auch ungestört an Videokonferenzen teilnehmen oder Podcasts hören, ohne von der Umgebung abgelenkt zu werden.
Blickschutzfilter – Schutz vor neugierigen Blicken
In einem voll besetzten Zug ist es schnell passiert: Der Sitznachbar wirft einen neugierigen Blick auf deinen Bildschirm. Ein Blickschutzfilter verhindert, dass andere deine Inhalte sehen können – besonders wichtig bei vertraulichen Informationen oder sensiblen Projekten.
Die Filter sind einfach anzubringen und in verschiedenen Größen für alle gängigen Laptopmodelle, aber auch Tablets, erhältlich.
VPN nutzen – sichere Verbindung im öffentlichen Netz
Wenn du dich mit dem öffentlichen WLAN im Zug verbindest, solltest du unbedingt ein VPN (Virtual Private Network) verwenden. Es verschlüsselt deine Datenverbindung und schützt dich vor potenziellen Angriffen oder Datenlecks.
Viele Unternehmen stellen ihren Mitarbeitenden VPN-Zugänge zur Verfügung – nutze sie konsequent. Auch für Selbstständige gibt es zuverlässige VPN-Dienste wie NordVPN, CyberVPN, ProtonVPN oder Surfshark. Es gibt auch Internet-Router die eine VPN-Möglichkeit anbieten, so dass man eine Verbindung in das persönliche Netzwerk aufbauen kann.
Keine sensiblen Gespräche – Diskretion im Großraum
Vermeide es, vertrauliche Telefonate im Zug zu führen oder sensible Inhalte laut zu besprechen. Die offene Umgebung bietet keine Privatsphäre, und du weißt nie, wer mithört.
Wenn möglich, verschiebe solche Gespräche auf einen späteren Zeitpunkt oder nutze sichere Messaging-Dienste mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wie Signal oder Threema.
Platz verlassen – Gerät mitnehmen
Idealerweise nimmst du dein Gerät beim Gang zum WC oder ins Boardbistro mit. Wenn du dich wohlfühlst, kannst du einen vertrauenswürdigen Sitznachbarn bitten, kurz ein Auge auf deine Sachen zu werfen. Ein freundliches „Könnten Sie bitte kurz auf meinen Platz achten?“ wirkt oft Wunder.
Richtigen Bereich wählen – Ruhebereich versus Handybereich
Im ICE werden mit einem Handy-Symbol gekennzeichneten Bereiche mit speziellen Signalverstärkern ausgestattet, die das Mobilfunksignal am Sitzplatz zur Verfügung stellen.
Für mehr Entspannung wurde der Ruhebereich entwickelt. Sie befinden sich entweder in Abteilen, den ICE Lounges (Abteile hinter dem Fahrzeugführer) oder in kompletten Wagen. In diesem Bereich sind Handytelefonate, Klingeltöne, lautes Musikhören (auch via Kopfhörer) oder sonstige lärmende Tätigkeiten nicht erwünscht.
Zusammenfassend
Arbeiten im Zug kann äußerst produktiv sein – vorausgesetzt, du bist technisch vorbereitet und achtest auf deine Datensicherheit. Ein voller Akku, stabile Offline-Dokumente und ein VPN-Zugang sind genauso wichtig wie ein guter Kopfhörer und ein Blickschutzfilter.