
Photo by Victor Freitas – https://www.instagram.com/victorpfreitas
Eine Diabetes-Erkrankung kann verschiedene Auswirkungen auf die Augen haben und entsprechende Komplikationen auslösen. Aus diesem Grund ist neben einer guten Einstellung der Körperwerte wie Blutdruck und Blutzucker auch regelmäßige Kontrollen der Augen.
Bei einer dieser Kontrolltermine unter Berücksichtigung des Diabetes wurden Unregelmäßigkeiten an der Netzhaut festgestellt. Zur genaueren Analyse wurden zwei weitere Untersuchungen angesetzt:
- Fluoreszenzangiographie
- Optische Kohärenztomographie
Fluoreszenzangiographie
Es handelt sich dabei um eine spezielle Art der Angiographie, bei der ein Kontrastmittel in die Blutbahn injiziert wird, um die Blutgefäße sichtbar zu machen.
Dabei wird wie bei einigen anderen Untersuchungen an den Augen durch Nutzung von Augentropfen die Pupille erweitert. Da durch wird eine bessere Sicht auf die Netzhaut möglich. Anschließend wird über eine Armvene das Kontrastmittel injiziert. Durch den Blutkreislauf erreicht es nach einiger Zeit auch das Zielgebiet. Bei den anschließenden Aufnahmen muss in definierte Richtungen geschaut werden. Dabei werden die Positionen und der Verlauf der Blutgefäße definiert. Die ermittelten Daten wurden anschließend zur genaueren Diagnose ausgewertet.
Optische Kohärenztomographie
Bei dieser Bildgebungstechnologie werden hochauflösende Querschnittsbilder der Netzhaut im Auge erzeugt. Diese Methode ermöglicht es, feine Strukturen im Inneren des Auges mit hoher Detailgenauigkeit zu visualisieren.
Auch bei dieser Untersuchung werden die Augen unter Nutzung von Tropfen geweitet. Anschließend werden mit Licht im nahen Infrarotbereich die verschiedenen Schichten des Augengewebes aufgenommen. Bei den auszuwertenden Aufnahmen in hoher Auflösung kann ein dreidimensionales Bild der Schichten ausgewertet werden.
Bei beiden Untersuchungen wurden bei mir eine Retinopathie sowie ein Makulaödem festgestellt. Zur Behandlung wurde eine Anti-VEGF-Therapie empfohlen.
Anti-VEGF-Therapie
VEGF ist ein Proteinstoff, der die Bildung neuer Blutgefäße auslöst. Generell ist dieses ein wichtiger Prozess für die Heilung und das Wachstum von Gewebe. Es kann allerdings bei Augenerkrankungen problematisch sein. Durch den Diabetes kann es zu einer Überproduktion des Proteins kommen und somit eine Bildung neuer abnormaler Blutgefäße auf der Netzhaut auslösen.
Durch die Verabreichung von Anti-VEGF-Injektionen wird versucht, die Rezeptoren zu blockieren. Dabei wird die Bildung der neuen Blutgefäße verhindert. Zusätzlich werden Flüssigkeitsansammlungen an der Netzhaut reduziert. Durch den Einsatz der Therapie wird die Sehschärfe verbessert.
Das Medikament wird über winzige Nadeln schmerzfrei in das Auge injiziert. Die Behandlung mit monatlichen Injektionen von jeweils 2 mg in das betroffene Auge durchgeführt. Die Injektion muss unter sterilen Bedingungen erfolgen. Eine wiederholte Anwendung ist erforderlich bis eine maximale Wirkung erreicht ist. In vielen Fällen kommt es zu einer langsamen und fortschreitenden Besserung der zentralen Sehschärfe.
Bei mir handelt es sich um das Medikament Eylea. Genaueres hier.
Da nach der Behandlung der Augeninnendruck kontrolliert werden muss, habe ich 2 Tage nach dem Eingriff einen weiteren Termin zur entsprechenden Kontrolle. In meinem Fall habe ich 3 Behandlungen bereits hinter mir. Nach der vierten wird ein erneutes Fluoreszenzangiographie durchgeführt, um hoffentlich einen Fortschritt zu dokumentieren.