
Die Steuererklärung ist für viele Menschen eine Herausforderung, insbesondere wenn es um die Berücksichtigung außergewöhnlicher Belastungen geht. Ein zentraler Begriff in diesem Zusammenhang ist die „zumutbare Belastung“. Doch was bedeutet das genau, und wie wirkt sich dieser Faktor auf Ihre Steuerlast aus? In diesem Blogartikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die zumutbare Belastung und geben Ihnen praktische Tipps, wie Sie diese in Ihrer Steuererklärung berücksichtigen können.
Was ist die zumutbare Belastung?
Die zumutbare Belastung ist ein Eigenanteil, den Steuerpflichtige bei der steuerlichen Geltendmachung außergewöhnlicher Belastungen selbst tragen müssen. Erst wenn die außergewöhnlichen Belastungen diesen Eigenanteil übersteigen, können sie steuerlich geltend gemacht werden. Beispiele für außergewöhnliche Belastungen sind Krankheitskosten, Pflegekosten oder Kosten für eine Kur.
Wie wird die zumutbare Belastung berechnet?
Die Höhe der zumutbaren Belastung hängt von drei Faktoren ab:
- Gesamtbetrag der Einkünfte: Je höher das Einkommen, desto höher ist der Eigenanteil.
- Familienstand: Verheiratete Personen haben in der Regel eine niedrigere zumutbare Belastung als Ledige.
- Anzahl der Kinder: Mit steigender Kinderzahl sinkt der Eigenanteil.
Die Berechnung erfolgt prozentual vom Gesamtbetrag der Einkünfte. Die Prozentsätze variieren je nach den oben genannten Faktoren und liegen zwischen 1 % und 7 %.
Ein Beispiel zur Veranschaulichung
Angenommen, ein lediger Steuerpflichtiger ohne Kinder hat ein zu versteuerndes Einkommen von 40.000 Euro. Die zumutbare Belastung beträgt in diesem Fall 6 % des Einkommens, also 2.400 Euro. Wenn dieser Steuerpflichtige Krankheitskosten in Höhe von 3.000 Euro hatte, können nur 600 Euro (3.000 Euro – 2.400 Euro) steuerlich geltend gemacht werden.
Welche Kosten können berücksichtigt werden?
Zu den außergewöhnlichen Belastungen, die über die zumutbare Belastung hinausgehen können, zählen unter anderem:
- Krankheitskosten (z. B. Zuzahlungen für Medikamente, Arztbesuche)
- Pflegekosten
- Kosten für eine Kur oder Rehabilitationsmaßnahmen
- Bestattungskosten, sofern sie nicht durch Erbschaften gedeckt sind
Tipps zur Optimierung Ihrer Steuererklärung
- Belege sammeln: Dokumentieren Sie alle außergewöhnlichen Ausgaben sorgfältig und bewahren Sie die entsprechenden Belege auf.
- Rechner nutzen: Online-Rechner können Ihnen helfen, Ihre individuelle zumutbare Belastung schnell und einfach zu ermitteln.
- Beratung in Anspruch nehmen: Ein Steuerberater kann Ihnen helfen, alle Möglichkeiten zur Steuerersparnis auszuschöpfen.
Die zumutbare Belastung ist ein wichtiger Faktor bei der steuerlichen Geltendmachung außergewöhnlicher Belastungen. Indem Sie sich mit den Berechnungsgrundlagen und den geltenden Regelungen vertraut machen, können Sie Ihre Steuerlast effektiv reduzieren.