
Diabetes mellitus ist nicht nur eine chronische Stoffwechselerkrankung, die den Blutzucker beeinflusst, sondern auch eine Krankheit, die eine Vielzahl von Folgeerkrankungen mit sich bringen kann. Eine davon ist die Polyneuropathie, eine NervenschÀdigung, die hÀufig bei Menschen mit langjÀhrigem Diabetes auftritt.
Diabetes und Polyneuropathie: Ein enger Zusammenhang
Bei Diabetes kann ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel die Nervenbahnen schĂ€digen. Diese SchĂ€digung, als diabetische Polyneuropathie bekannt, tritt vor allem an den peripheren Nerven auf, die fĂŒr das GefĂŒhl in HĂ€nden und FĂŒĂen verantwortlich sind. Zu den Symptomen zĂ€hlen:
- Kribbeln oder TaubheitsgefĂŒhl in den ExtremitĂ€ten,
- Schmerzen, die von leichtem Unwohlsein bis hin zu starkem Brennen reichen können,
- Verminderte Reflexe und MuskelschwÀche.
Polyneuropathie entwickelt sich hĂ€ufig schleichend und ist oft ein Anzeichen fĂŒr eine jahrelange unzureichende Blutzuckerkontrolle.
GleichgewichtsfÀhigkeit und Polyneuropathie
Die GleichgewichtsfĂ€higkeit hĂ€ngt von einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Systeme ab â unter anderem des Nervensystems, der Muskulatur und des Gleichgewichtsorgans im Innenohr. Bei Menschen mit diabetischer Polyneuropathie ist vor allem das sensorische Nervensystem betroffen, das wichtige Informationen ĂŒber die Position des Körpers im Raum liefert.
Wenn diese Informationen nicht korrekt verarbeitet werden, kann es zu folgenden Dingen fĂŒhren:
- Unsicherheiten beim Gehen
- Erhöhtem Sturzrisiko
- Schwierigkeiten beim Aufstehen oder lÀngeren Stehen
Besonders problematisch sind dunkle Umgebungen oder unebene Böden, da sich Betroffene stĂ€rker auf visuelle Reize und Muskelkraft verlassen mĂŒssen.
Strategien zur Verbesserung der LebensqualitÀt
Trotz der Herausforderungen gibt es zahlreiche AnsÀtze, die helfen können, die LebensqualitÀt zu verbessern und das Gleichgewicht zu stabilisieren:
- Physiotherapie: Spezielle Ăbungen können die Muskeln stĂ€rken, die Koordination fördern und das Gleichgewicht verbessern.
- Gleichgewichtstraining: Ăbungen, die das Gleichgewicht fordern, wie Yoga oder Tai-Chi, sind Ă€uĂerst hilfreich.
- Angepasste Schuhe: OrthopĂ€dische Schuhe oder Einlagen können dazu beitragen, dass die FĂŒĂe optimal gestĂŒtzt werden.
Erforderlich dazu ist ebemfalls auch ein gut eingestellter sowie kontrollierter Blutzuckerspiegel, um eine Verschlechterung der Polyneuropathie zu unterbinden. Dazu sind regelmĂ€Ăige Untersuchungen beim Diabetologen bzw. Neurologen ratsam.
Vorsorge und Behandlung Hand in Hand
Diabetes und seine Folgeerkrankungen wie Polyneuropathie können den Alltag erheblich beeinflussen. Besonders die GleichgewichtsfĂ€higkeit ist ein oft unterschĂ€tzter Faktor, der die MobilitĂ€t und Sicherheit von Betroffenen einschrĂ€nken kann. Mit einer guten Vorsorge, einer engmaschigen medizinischen Betreuung und gezielten MaĂnahmen können die Auswirkungen jedoch gemindert werden.